Beschuss in Bergkarabach geht weiter
1. Bergkarabach
Der staatliche Notdienst der nicht anerkannten Republik Bergkarabach berichtete auf seiner Facebook-Seite, dass die aserbaidschanischen Streitkräfte auf Siedlungen in Bergkarabach geschossen hätten. „Aserbaidschan beschießt weiterhin friedliche Siedlungen in Arzach und verstößt gegen alle Bestimmungen internationaler Konventionen“, heißt es in dem Bericht. Es wird angemerkt, dass das Dorf Karmir Sсhuka nachts einem intensiven Artilleriefeuer ausgesetzt war und am Morgen das Dorf Berdaschen in der Region Martuni. „Artillerie- Angriffe wurden auch auf das Dorf Toch der Region Gadrut, die Dörfer Tigranawan, Aygeowit und Ahawno der Region Kaschatagh durchgeführt. Informationen über die Opfer und die verursachten Schäden werden geklärt“, berichtete der Notdienst.
2. Iran
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Said Khatibzade, sagte, Teheran werde wiederholte Angriffe der Konfliktparteien in Bergkarabach auf sein Territorium nicht tolerieren. „Der Iran wird im Falle einer Wiederholung solcher Angriffe nicht gleichgültig bleiben“, zitierte ihn der Pressedienst des iranischen Außenministeriums. Der Diplomat fügte hinzu, dass die Gewährleistung der Sicherheit der iranischen Bürger in den Grenzgebieten eine Priorität für die Streitkräfte des Landes sei. Am Donnerstag zuvor hatte der IRIB-Rundfunk berichtet, dass acht Raketen aus der Konfliktzone um Bergkarabach im Iran explodiert seien. Die Raketen hätten das Dorf getroffen, eine Person sei verletzt und mehrere Häuser seien beschädigt worden.
3. Armenien
Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan sagte in einem Interview mit der Schweizer Rundfunk RTS, dass die USA und Frankreich die Bemühungen Russlands zur Stabilisierung der Lage in Bergkarabach unterstützen sollten. Paschinjan betonte, dass Russland der Ko-Vorsitzende der OSZE-Minsk-Gruppe sei, die der Region am nächsten liegt. „Die beiden anderen Ko-Vorsitzenden – Frankreich und die Vereinigten Staaten – müssen Russland bei seinen Bemühungen zur Stabilisierung der Region unterstützen“, sagte Paschinjan. Er sagte auch, dass die humanitäre Situation in Bergkarabach „mehr als ernst“ sei. Nach Angaben des armenischen Premierministers trat der Waffenstillstand nicht einmal in Kraft, da Aserbaidschan in dem Moment, in dem er in Kraft treten sollte, neue Angriffe startete. In Bezug auf den Kompromiss betonte Paschinjan, dass Armenien immer bereit dafür gewesen sei, aber Zugeständnisse müssen von zwei Parteien gemacht werden. In einem Interview mit dem türkischen Fernsehsender NTV erklärte der aserbaidschanische Präsident Ilcham Alijew, Aserbaidschan sei bereit, Vorschläge für internationale Bemühungen zur Gewährleistung des Friedens in Karabach nach dem Ende der militärischen Konfrontation zu prüfen. Alijew fügte hinzu, dass Aserbaidschan in Karabach weiter vorrücken werde, bis die armenische Seite den Waffenstillstand einhält.
4. Aserbaidschan
Der aserbaidschanische Präsidentschaftsassistent Hikmet Hadschijew sagte in einem Interview mit der Zeitung El Mundo, dass Aserbaidschan die Idee, russische Militärbeobachter in den Mechanismus zur Überwachung des Waffenstillstands in Bergkarabach einzubeziehen, nicht unterstütze. Hadschijew betonte, dass Aserbaidschan auf dem Territorium unter seiner Souveränität Operationen durchführe und die Entsendung russischer Militärbeobachter jetzt unangemessen sei. Der Berater des Präsidenten von Aserbaidschan erklärte, dass die Behörden des Landes die Möglichkeit einer Selbstverwaltung von Bergkarabach nie ausgeschlossen hätten. „Aber man kann die international anerkannten Grenzen nicht mit Gewalt ändern“, sagte Hadschijew. Am 14. Oktober sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow, Moskau habe nicht ausgeschlossen, dass russische Militärbeobachter in den Mechanismus zur Überwachung des Waffenstillstands in Bergkarabach einbezogen werden könnten. Der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow betonte wiederum, dass der Einsatz von Friedenstruppen oder Beobachtern in Bergkarabach nur mit Zustimmung Aserbaidschans und Armeniens möglich sei.
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